Mit Schwung in die Halle

Es geht wieder in die Halle! Mittlerweile dürften die meisten Freiplätze geschlossen sein, und fast jeder Spieler hierzulande versucht sich wieder in der Halle, sofern diese geöffnet ist ;(

Die ersten Turniere wurden bereits ausgetragen (mittlerweile ist zwar wieder Coronabedingt Turnierpause) und auch das Tennismagazin hat vor geraumer Zeit schon nützliche Tipps zur Umstellung auf die Hallensaison gegeben.

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Aber, sind diese wirklich so hilfreich? Zunächst einmal rate ich indoor unbedingt mit gebrauchten Bällen zu starten und nicht wie im TM empfohlen, mit nagelneuen Kugeln. Denn alte Bälle sind weicher und dadurch langsamer, und somit ist der Übergang auf den schnellen Hallenboden zumindest etwas angenehmer. Man hat dadurch minimal mehr Zeit und dies kann entscheidend sein.

Des Weiteren wird im TM geraten:

  • Mehr Topspin

  • Mehr Länge (über das T-Feld)

  • Temporegulierung für mehr Kontrolle

  • Verkürzte

  • Ausholbewegung

  • Früher Treffpunkt

Auch dies sollten wir zunächst kritisch hinterfragen. Was wird denn umgekehrt beim Wechsel von der Halle auf den Sand empfohlen? Richtig, mehr Topspin, höhere Flugkurve, mehr Schlaglänge. Punkt eins kann also nicht richtig sein und ich rate dringend von mehr Topspin ab. Du solltest den Ball versuchen flacher als auf Sand zu spielen. Mehr Länge? Schlaglänge ist sicherlich nie verkehrt, denn sie hält den Gegner auf Distanz, aber die Länge der Schläge hat auf Sandplatz sicher eine höhere Priorität als in der Halle. Temporegulierung für mehr Kontrolle würde ich unterschreiben. Es ist nicht sinnvoll, nur blind auf den Ball zu prügeln. Dasselbe gilt für die verkürzte Ausholbewegung. Auch dies ist sehr zu empfehlen. Die Schwünge auf Sandplätzen sind länger, da man mehr Eigenenergie in die Schläge investieren muss. In der Halle kann man wunderbar mit dem Tempo des Gegners spielen. Der frühe Treffpunkt ist eine typische Phrase (gleich mal fünf € ins Phrasenschwein, bitte). Denn auf jedem Bodenbelag ist es wichtig, den Ball früh vor dem Körper zu treffen.

Der nächste Tipp lautet: Holen sie früh aus!

Natürlich musst du früh ausholen. Auch auf Sand musst du früh ausholen. Oder erachtest du es als sinnvoll, auf Sand besonders spät auszuholen? Grundsätzlich holt man dann zum Schlag aus, sobald man sieht, ob der Ball zur Vorhand (dann beginnt man mit der Vorhandausholbewegung) oder eben zur Rückhand geht.

Und der letzte Hinweis lautet: Mixen sie!

Variation ist Trumpf. Sicher ist ein Slice auf einem schnellen Bodenbelag effektiver, als auf einem langsamen. Und sicher sollte man auch mal Serve and Volley einstreuen indoor, oder grundsätzlich die Geschwindigkeit hochhalten. Aber auch auf Sand und Hartplatz sollte man sein Spiel mixen und variieren. Dies ist jetzt kein spezieller Hallentipp.
Nachdem ich wieder mal viel Kritik geübt habe, möchte ich euch nun meine Tipps für ein erfolgreiche Umstellung auf die schnelleren Hallenbeläge geben.

– Versucht, wie auch im TM empfohlen, zunächst einmal einen ordentlichen Rhythmus zu finden, indem ihr rhythmische Bälle durch die Mitte und anschließend Vor- und Rückhand cross schlagt, und das in angemessenem Tempo. Allerdings solltet ihr dies nicht übertreiben, sondern auch die nachfolgenden Dinge unbedingt trainieren.

– Findet eine Position nahe an der Grundlinie. Auf schnelleren Belägen ist es eminent wichtig, die eigene Position möglichst nahe an der Grundlinie zu halten. Es ist wichtig, dass du auch in der Lage bist, einen Halbvolley von der Grundlinie spielen zu können. Eine Position drei bis vier Meter hinter der Grundlinie ist nicht sehr erfolgsversprechend, denn dort kannst du nur defensiv agieren.

– Trainiert unbedingt auch viel Aufschlag und vor allem auch den Return. Und das bereits in der ersten Trainingseinheit. Die Ballwechsel in der Halle sind kürzer und schneller. Prozentual werden mehr Aufschläge und Returns geschlagen und weniger Grundschläge, als auf dem Sandplatz. Deshalb setzt euren Fokus mit auf diese beiden Schläge. Auch beim Return gilt im Übrigen, dass die Returnposition in Grundliniennähe sein sollte (hängt natürlich auch von der Qualität des Aufschlägers ab).

– Und zu guter Letzt. Versucht grundsätzlich flacher zu spielen als auf Sand. Hohe oder Mittelhohe Topspinbälle haben in der Halle nicht denselben Effekt als auf Sand und sind dadurch weniger erfolgsversprechend.

Also, good luck für die Hallensaison euch allen!